Wie schreibt man eine Inhaltsangabe? Aufbau, Beispiel, Muster
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Erklärung
Inhaltsangabe Merkmale
- Gebe den Inhalt des Textes knapp, sachlich und nüchtern wieder. Fasse das Wesentliche zusammen.
- Schreibe kurze und verständliche Sätze. Verwende keine Details und Ausschmückungen.
- Lasse keine Wertung oder persönliche Meinung einfließen (Ausnahme Schlussteil). Nicht analysieren und interpretiere des Textes.
- Beachte die Reihenfolge der Handlung und halte Dich daran.
- Schreibe in Gegenwart (Präsens).
- Gebe den Text in eigenen Wörtern wieder und zitiere nicht.
- Wandele die direkte Rede in die indirekte Rede um.
- Wandele die Ich-Form in Er/Sie-Form um.
- Die Beantwortung der 5 W-Fragen hilft Dir, die wichtigsten Punkte des Textes zu erkennen: Wer sind die Hauptpersonen? Wo findet die Handlung statt. Was passiert und warum passiert es? Wann spielt die Handlung?
Aufbau einer Inhaltsangabe
1. Einleitung
- Textsorte (Ballade, Kurzgeschichte, Märchen…)
- Autor, Titel
- Ort und Zeit der Handlung
- Entstehungszeit des Textes
- Hauptpersonen
- Thema des Textes (sehr kurz das Hauptthema des Textes benennen)
„Im ersten Kapitel von Richard Strauchs Jugendroman „Erste Begegnung in Kairo“ , erschienen 2005, erfährt die dreizehnjährige Chiara, dass ihr Vater den Umzug der Familie nach Kairo plant und ist zunächst überrascht . “
2. Hauptteil
Die Handlung soll knapp, aber übersichtlich und nachvollziehbar dargestellt werden Zusammenfassung des Textes: Sachliche Darstellung des Inhalts in Abschnitten.
- Rahmendaten nennen: Wo und wann spielt die Handlung? Wer sind die Hauptfiguren?
- Vorgeschichte und Problem: die Vorlage chronologisch (in der zeitlichen Reihenfolge des Geschehens: ohne Rückblenden etc.) wiedergeben.
- Ausgangssituation der Handlung : Was löst die Handlung aus? Worin besteht das ursprüngliche Problem?
- Die Logik der Handlung kann am besten durch kausal verknüpfte Sätze dargestellt werden: „ Er tut das, weil ... denn ... und deshalb .... um das zu erreichen ... “
- Handlungsschritte aufspüren: Suche einen wichtigen Handlungsschritt, überlege dann: Warum kam es zu diesem Schritt, was hat ihn ausgelöst ? Und dann: Welche Folgen hatte dieser Schritt, und welche Folgen wiederum diese Folgen, ... usw. bis zum Ende der Geschichte ...!
- Abschnittsweise Wiedergabe des Inhalts : Es hat sich bewährt, eine Vorlage in Abschnitte zu untergliedern, diese dann mit passenden Überschriften zu versehen und daraus dann die Inhaltsangabe zu machen. Aber Vorsicht: Eine Inhaltsangabe gibt die Geschichte in der richtigen Chronologie (=Zeitabfolge) wieder, auch wenn es in der Vorlage z. B. Rückblenden gibt!
3. Schluss
- Ausschließlich im Schluss darf die eigene Meinung, dürfen eigene Gedanken zur Vorlage geäußert werden.
- Das können sein: Bemerkungen dazu, was gut und was schlecht war, was man nicht versteht oder schwer nachvollziehen kann, welche Fragen offen bleiben, was man vermisst.
- Wenn dem Leser die Vorlage nicht gefällt, dann kann und soll er sie kritisieren. Interessant ist dabei aber nicht, dass die Vorlage nicht gefallen hat, sondern warum dies so war .
Beispiel für den Schlussteil
Sehr treffend beschreibt das erste Kapitel Chiaras schroffe Ablehnung, als sie vom Umzugsvorhaben ihres Vaters erfährt – ihre Empörung zeigt der Drehbuchausschnitt besonders deutlich, indem er die Handlung witzig übertreibt. Chiara wird als sympathische, glaubwürdige Ich - Erzählerin eingeführt, man erfährt einiges über ihren Charakter, über ihre Einstellung zum Leben. Weniger glaubwürdig erscheint mir dagegen Chiaras Sprache, die auf mich betont jugendlich und damit aufgesetzt wirkt – die Anspielung auf die „Blechtrommel“ ist mir ebenfalls unklar. Wünschwert wäre es, ihr Äußeres zu beschreiben – so bleibt mein Bild von Chiara ziemlich verschwommen.
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